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Aktualisiert: 15. Okt. 2021


Ich fand dieses kleine kurze Märchen, und die damit verbundene Erklärung für die Herkunft des Geldes, einfach so entzückend und gleichzeitig satirisch böse, und natürlich absolut lebensweise.



Es lag nahe dieses Märchen mit der Beschreibung des verzweifelten abgezehrten Gilgamesch zu kombinieren, der seine eigene Endlichkeit, durch den Tod des geliebten Freundes, erkannt hat. Passenderweise war er ja auch König von Uruk, und lebte daher sehr nah an dem Ort, wo die Bibel die Lage des Paradieses verortet. Auch im Falle von Gilgamesch ist es übrigens eine Schlange, die ihm das ewige Leben abspenstig macht. Allerdings muss das viel später gewesen sein, denn die Sintflut, von der im Gilgamesch-Epos ebenfalls die Rede ist, war da ja schon lange vorbei.




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Aktualisiert: 15. Okt. 2021


Exzessives rücksichtsloses und enthemmtes Fantasieren. Das liegt dem Märchen von diesen Visionen eines persischen Hanfrauchers zu Grunde.



Da, anders als der Alkohol, der Hanf im Koran nicht explizit erwähnt wird, erfreute sich der Genuss dieser Pflanze in muslimischen Ländern besonderer Beliebtheit. Für die Sufis ist sie sogar ein wichtiges Fahrzeug zu der Vereinigung mit Gott. Vielleicht erklärt das auch den oft besonders fantasievollen Inhalt vieler persischer Märchen. Wie auch immer, der Titel dieses Märchens hier, lässt jedenfalls ganz eindeutig keinen Raum für diesbezügliche Spekulation. Der Hanfrausch ist Titel und integraler Bestandteil der Geschichte. Ich habe mir erlaubt die Geschichte mit dem Märchen von dem Mädchen in der Stadt des Nichts-in-der-Welt zu kombinieren. Eine ähnliche geistige Haltung der Quelle beider Märchen ist unübersehbar.


Nehme ich Haschisch, wird mein Zimmer zur Moschee.

Al-Yanbu'i, Sufidichter





Ich kann allerdings in beiden Geschichten nichts symbolhaltig tiefgründiges, was auf irgendein transzendentes Geheimnis verweist, entdecken. Es geht also um die reinste purste Lust der Fantasie, alles was denkbar ist, zu denken, und in einem geistigen Raum zu erschaffen.



"Meine Vorstellungen und Gedanken wurden befreit von den Fesseln der Schwere irdischer Dinge und flogen einem ruhigen und schweigendem Himmel entgegen. So, als habe man mich auf goldene Nachtfalterschwingen gebettet, erging ich mich in einer leeren, strahlenden Welt, in der ich auf kein Hindernis mehr stieß".

Seyat Hedayat, iranischer Autor




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Ein ganz besonderes Märchen, und Beweis dafür, dass die Psychonautik keine Sache weit entfernter Länder und Völker, und deren Traditionen ist, die vermeintlich einen offeneren Zugang zur Spiritualität haben.



Dieses Märchen war eines, das mich, als ich darüber stolperte "voll geflasht" hat. Es gibt auch eine Variante bei den Gebrüdern Grimm. Dort sind es Läuschen und Flöhchen. Natürlich gibt es bei Grimm keinen Tod und natürlich - und dadurch hätten mir die Grimms, als ich Kind war, die Märchen fast nachhaltig vergällt - ist eine Moral hinzugefügt, die hier so künstlich aufgepfropft wirkt, wie sie es bei allen Grimms Märchen auch ist. Auf die Romantiker und Märchensammler des 19. Jhdts wirkten viele Märchen unsinnig, und diese wurden entweder weggelassen, oder ein Sinn wurde ihnen aufgezwungen. Wobei das vermutlich zuweilen wohl schon durch die Tradierung, im und durch den der Geheimnisse unkundigen Volksmund, geschah.


Interessanterweise ist dadurch diese österreichische Variante näher an der persischen Variante, im Märchen von Susku und Mushu, als an der deutschen, grimmschen.


Beim Lesen hatte ich sofort ein Bild vom Tod als Ereignis, ähnlich einem Stein, der ins Wasser geworfen wird, und verschwindet, während sich im, von der Weltseele durchdrungenen Universum, die Wellen dieses Ereignisses ausbreiten. Daher diese Kombination mit einem Dialog aus Giordano Brunos "Über die Ursache, das Prinzip und das Eine".



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